Autofahren wird 2018 bis zu 297 Euro teurer!
Ein Preisvergleich lohnt sich, denn 2018 werden Millionen Policen teurer: Rund ein Viertel aller Pkw-Typen erhalten eine neue Einstufung bei der Kfz-Haftpflicht, bei der Kaskoversicherung ist die Hälfte der Pkw betroffen. Das ergibt sich aus der neuen Typklassenstatistik, die der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Mittwoch in Berlin veröffentlichte.
Die aktuellen Neueinstufungen der Typklassen könnten die Kfz-Versicherung für die betroffenen Pkw-Modelle um bis zu 297 Euro im Jahr teurer machen, rechnet das Vergleichsportal „Check24“ vor. Das Rechenbeispiel gilt für Fahrer eines vollkaskoversicherten Mercedes C-Klasse Coupés.
Statistisch jeder zweite Autobesitzer von Neuregelung betroffen
Besonders viele hochmotorisierte Oberklasse-Modelle und SUVs bekommen in der neuen Kfz-Typklassenstatistik eine hohe Einstufung. Betroffen sind zum Beispiel der Range Rover 3.0 TD, der Lexus NX 300 H oder die aktuelle Generation des BMW 730D. Aber auch Fahrer eines Jeep Renegade 1.4 T oder BMW 114I müssen mit höheren Prämien rechnen: Beide verschlechterten sich um drei Klassen.
Weitere Beispiele für Autos, die 2018 teurer werden:
– Mini One 1.2: zwei Klassen hoch
– Opel Corsa E 1.2: zwei Stufen hoch
– Kia Sorento 2.2 CRDI Allrad: zwei Stufen hoch
– Audi S6 Avant TFSI Quattro: eine Stufe hoch
Wird Ihr Auto umgestuft, haben Sie ein Sonderkündigungsrecht
Erhöht sich der Beitrag durch Umstufung des Pkw-Modells in eine höhere Typklasse, haben sie ein außerordentliches Sonderkündigungsrecht. Die Typklasseneinstufung ist für Versicherer unverbindlich, kann aber ab sofort für neue Verträge und bestehende Verträge zur Hauptfälligkeit angewendet werden. Das ist in der Regel der 1. Januar.
Große Umstufungen sind nach der neuen Typklassenstatistik trotzdem eher die Ausnahme. In der Kfz-Haftpflichtversicherung bleiben für fast drei Viertel der Pkw die Typklassen des Vorjahres gleich, in den Kaskoversicherungen für rund die Hälfte. Nur für wenige Modelle geht es um mehr als eine Klasse nach oben oder nach unten.
Tipp:Auch wenn sich die Typenklasse Ihres Fahrzeugs nicht ändert, sollten Sie die Tarife vergleichen und an einen Wechsel denken. Denn Neukunden erhalten oftmals günstigere Tarife als Bestandskunden.
So funktioniert die Typklassen-Statistik des GDV
Die Typklassen sind eines von zahlreichen Tarifmerkmalen, die Versicherer bei der Berechnung des Versicherungsbeitrages berücksichtigen. Sie spiegeln die Schaden- und Unfallbilanz der verschieden Pkw-Modelle in Deutschland wider. Je weniger Schäden für ein Modell reguliert werden, desto niedriger die Einstufung – und desto geringer ist in der Regel der Kfz-Versicherungsbeitrag. Die Typklasse allein lässt jedoch keinen Rückschluss auf die Entwicklung des gesamten Kfz-Versicherungsbeitrages zu.
Damit die Einstufungen stets aktuell sind, werten die Statistiker des GDV einmal jährlich die Schaden- und Unfallbilanzen der vergangen drei Jahre für nahezu alle in Deutschland zugelassenen Automodelle aus. Die aktuelle Typklassenstatistik umfasst rund 28.000 verschiedene Modelle und deren Schadenbilanzen der Jahre 2014 bis 2016.
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In der Kfz-Haftpflichtversicherung gibt es 16 Typklassen (10-25). Für die Einstufung des Modells sind die Versicherungsleistungen für geschädigte Dritte nach Verkehrsunfällen maßgeblich.
Bei der Vollkaskoversicherung unterscheiden die Statistiker des GDV 25 Typklassen (10-34). In diese Berechnung fließen die Schäden am eigenen Auto nach selbstverschuldeten Unfällen sowie Teilkasko-Schäden (zum Beispiel Autodiebstähle, Glasschäden, Wildunfälle oder Schäden durch Naturereignisse) vollkaskoversicherter Fahrzeuge ein.
In der Teilkasko-Versicherung gibt es 24 Typklassen (10-33). Für diese Statistik werden die Teilkasko-Schäden kaskoversicherter Fahrzeuge betrachtet.
Wie ihr seht, ist es nicht ganz so einfach, wie man sich das wünscht. Deswegen prüft Eure aktuelle Police und die Typklasseneinstufungen der verschiedenen Versicherer. Nur so könnt ihr entspannt ins Jahr 2018 fahren. Ich wünsche euch eine „gute Fahrt“ ins neue Jahr.
Quelle: www.focus.de/finanzen